Winterurlaub in der Region Krasnodar: die schönsten Orte

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Wahrscheinlich hat jeder von uns einen Lieblingsort, der tief im Herzen liegt. Ob man Deutscher ist oder Russe – jeder hat einen solchen Ort, wohin man wieder kommen möchte. In diesem Artikel schlage ich vor, die Rahmen des Projekts „Kulturforum“ ein bisschen zu erweitern und eine kleine Reise rund um die Region Krasnodar zu machen. Hier teile ich ein paar Geheimnisse über die Orte, die mir, einer Snowboarderin, besonders lieb sind. Aber die Reise beginnt man natürlich in Krasnodar. Los geht’s?

Es ist bekannt, dass unsere Stadt sich in einem günstigen Gebiet befindet – das ganze Jahr über gibt es hier Obst und Gemüse, die Schwarzmeerküste lockt im Sommer zum Entspannen, und im Winter das milde Klima zu genießen. Überall gibt es endlose Felder, die mit Sonnenblumen bestreut sind. Und auf dem Horizont, wenn der Himmel klar ist, kann man auch schneebedeckte Gipfel bemerken. Da liegt der große Kaukasus, die größte Gebirgskette der Region. Dort findet man die populärsten Skigebiete von Russland – Rosa Khutor, Dombaj und Arkhyz. 

Der erste Ort, Rosa Khutor, ist zweifellos der beliebteste Ort für den Winterurlaub im ganzen Land, und das ist durchaus verständlich. Malerische Lage in der Schlucht des Flusses Mzymta (nur 72 km von Sotschi entfernt), zahlreiche Hotels und Restaurants, jährliche Sport- und Musikfestivals mit den größten Prominenten von Russland, BoogelWoogel – Massenabfahrt vom Berg auf Skiern und Snowboards in Badeanzügen und natürlich Rosa Peak – der 2320 Meter hohe Gipfel, auf dem man sich immer über den Wolken befindet – all dies macht Rosa Khutor zu einem perfekten Ort für einen lustigen und lauten Urlaub, wenn auch leider zu einem ziemlich teuren.

Dombaj, ein weiteres beliebtes Skigebiet, eignet sich eher für einen Familienurlaub. Ein ruhiges Dorf, umgeben von massiven atemberaubenden Bergen, hat eher eine traditionelle östliche Atmosphäre – gastfreundliche Einheimische heißen Sie in ihren kleinen einfachen Hotels willkommen, kochen Ihnen Khychins (traditionelle Kaukasische Kuchen mit Fleischfüllung) und erzählen Ihnen die Legenden über verlorene Wanderer und Lawinen. Dieses Resort ist weniger ausgestattet – keine schicken Luxusrestaurants oben, die knarrende offene Seilbahn muss ehrlich gesagt erneuert werden, aber ein Glas billigen Glühwein im gelben Holzcafé an der letzten Station der Seilbahn mit Blick auf die wilden weißen Gebirge und ein UFO-förmiges Hotel aus den Sowjetzeiten werden sicherlich die wärmsten Erinnerungen hinterlassen.

Das letzte Resort, Arkhyz, ist der Inbegriff von Gemütlichkeit, der Kern der Ruhe und Winterschönheit. Auf zwei kieferbewachsenen Bergen, die sich gegenüberstehen, findet der Ski- und Snowboardfahrer zahlreiche Pisten unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade, die jeweils durch einen faszinierend schönen Wald führen. Um ehrlich zu sein, stoppe ich oft da auf meinem Weg nach unten, nehme die Kopfhörer ab und genieße einfach die Stille. 

Aber vielleicht die besten Beschreibungen sind diejenigen, die direkt nach einem Erlebnis aufgeschrieben wurden. Damit Sie die Atmosphäre der kaukasischen Berge auf eine poetische Weise genießen können, teile ich eine Erinnerungsnotiz, die während einer Nachtbusfahrt von Arkhyz nach Krasnodar geschrieben wurde.

„Endlich habe ich mich mit einem Glas Glühwein auf eine Klippe gesetzt, um mich auszuruhen. Und saß da die ganze Stunde. Ohne Telefon, ohne jemanden an meiner Seite. Ich habe nur in die blaue, verschneite Ferne geschaut. Ich mag es, wie man die Zeit in den Bergen von Kaukasus überhaupt nicht spürt. Eigentlich verliert alles an Bedeutung. Obwohl man unter mehreren gleichen Snowboardern ist, fühlt man sich wirklich allein und ruhig. Kein Mensch kann mich hier belästigen. Alles, außerhalb des Kontextes dieser kleinen Welt, hört auf für mich zu existieren. Ich habe Zeit für alles.
Und das ist ein unvergleichliches Harmoniegefühl, wenn man mit höllischem Muskelkater mal wieder mit einer Gruppe völlig unbekannter Menschen in einer Gondel nach oben fährt. Jedes Mal gibt es neue Menschen! Durch die getönten Gläser der Brille betrachtet man heimlich ihre ausgefeilte Ausrüstung, man hört Gespräche über das Walkie-Talkie, manchmal errät man anhand des Akzents, aus welcher Region sie stammen. 
Von Zeit zu Zeit schaue ich aus dem Fenster, um sicherzustellen, dass mein Snowboard nicht herunterfällt, sondern fest an der Außenseite der Seilbahn gesichert ist. Ich schaue aus dem Fenster auf die Snowboarder und Skifahrer, die unten gleiten, ich schaue um auf die ewigen Berge und begreife endlich, wie klein ich bin. Man spürt auch den Druck auf den Ohren, entweder von der Stille und dem Vakuum der Kabine oder von der Abwesenheit von Gedanken über die Arbeit. Man geht einfach hoch. Und dann fliegt man in völliger Rücksichtslosigkeit mit ohrenbetäubender und seelenzerreißender Musik vom Berg nach unten, ohne Angst vor einem möglichen Sturz zu kennen. Man ist schwerelos. 
Ich mag die Realität hier. Kaum jemand spricht von etwas außer Bergen und Skifahren. Menschen ändern sich da – sie helfen einander gerne und haben gar keine Angst, ein Gespräch zu beginnen. Gestern zum Beispiel hatte ich Zweifel, ob ich mit meiner Gruppe den ganzen Abend verbringen wollte, aber ein bisschen später raste ich in einem authentischen russischen UAZ-Geländewagen von 1965 mit voller Geschwindigkeit auf einer glatten Straße (ich habe nie so gelacht!), und noch eine Stunde später saß ich in einer Bar neben der Piste, hörte heimlich den unbekannten Leuten zu und ihrem Klatsch über das Freeriden. Und natürlich aßen alle Khychins. In diesem Moment brauchte ich nichts mehr. Am Morgen wachte ich früher als alle anderen in einem Holzhaus mit einem großen Fenster auf, nahm mich zusammen, aß einen Teller Haferbrei und ging wieder zur Piste. Es ist unglaublich, wie ich das alles liebe. Ich atme. Ich möchte, dass dieser Muskelkater mindestens eine Woche dauert. Wenn es endet, komme ich unbedingt zurück.”
Letzte Änderung: 2 Jahre 11 Monate her von Stacey.
2 Jahre 11 Monate her #4792

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