Zeitschleife im Herzen von Krasnodar

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Die Museen bewahren die Vergangenheit für die Gegenwart und die Zukunft. Da kann man sich kulturell und geschichtlich bilden und mehr über jeden Bereich der Welt erfahren. Es gibt doch solche Museen, die nur historischen Persönlichkeiten gewidmet sind.Vor kurzem wurde in Krasnodar das Museum „OTMA“ eröffnet: Hinter den altertümlichen Türen von einem alten Haus eines Unternehmers wird die tragische Geschichte von Romanow-Schwestern lebendig.  Was verbindet aber den berühmten Kuban- und adygeischen Förderer und das tragische Schicksal der Familie des letzten Zaren Russlands?Das 126-jährige Haus gehört zu den architektonischen Denkmälern Krasnodars. Früher war es das Haus eines Unternehmers, engagierten Förderers L. Trakhow. Sein Geld nutzte er fürs öffentliche Wohl: Er baute den ganzen Häuserblock in der Mira Straße und eine Flußbrücke über Kuban, errichtete ein Ziegelwerk und das Hotel „New York“ – das ist nur ein Teil davon, was Herr Trakhow für Ekaterinodar getan hat. Obwohl sein Eigenheim Haus eine ganze Weile unzugänglich war, ist das vorrevolutionäre Interieur erhalten geblieben: Metlacher Platte im Flur, Kachelofen, Boden aus Eichenholz und nur durch ein Wunder bestehen gebliebene Stuckdecke. Das von der Ausstellungskuratorin Julia Udowenko gesammelte Möbel stammt auch aus der Mitte 19. – Beginn 20. Jahrhunderts. Alle Gegenstände in der Ausstellung können in die Hände genommen und genauer besehen werden – allerdings sehr aufmerksam, damit nichts fällt.     Julia beschäftigt sich gern mit der Geschichte und sammelt antiquarische Dinge. Die Geschichte der Zarenfamilie und vor allem der vier Schwestern nimmt einen besonderen Platz in ihrem Hobby ein. Daher hat die Ausstellung ihren Namen „OTMA“ – Olga, Tatiana, Maria und Anastasia – so wurden viele Briefe von Schwestern unterschrieben. Im Museum sind ihre Fotos zu sehen und Ausschnitte ihrer Briefe und Tagebücher zu hören. Das alles schafft in Kombination mit dem Interieur den Geist der vorrevolutionären Epoche. Man hat die Möglichkeit, sich an Stelle dieser Menschen zu versetzen, die vor etwa einem Jahrhundert lebten. Man hat das Gefühl, als ob man in eine Zeitschleife gerät und sich schon leicht vorstellen kann in einem Sessel am Kamin sitzend, während eine der Schwestern wieder einmal einen Brief am Eichentisch schriebe.Nicht nur die Epoche verknüpft Krönungsschwester mit L. Trakhow. Für ein ganzes Jahrhundert wurden sie vergessen und aus der Geschichte gestrichen. Romanows Mord wurde seit hundert Jahren untersucht. Und Trakhows Name wurde in den Jahren der Sowjetmacht absichtlich vergessen.Um noch tiefer in diese blutige Geschichte einzutauchen, wurde eine immersive Aufführung veranstaltet. Die Idee besteht darin, dass die Schwestern wieder lebendig werden und Trakhows Heim mit Leben füllen. Die Aufführung zeigt nicht nur die tragische Geschichte der vier Romanow-Schwestern, sondern gibt auch die Möglichkeit die Heldinnen zu berühren: man nimmt an ihrem Leben in Friedenszeiten und den grausamen Ereignissen der Revolution teil. „Solche erhabenen Werke können keinen Preis haben“, - so die Kuratorin Julia Udowenko über freien Eintritt. Die Türen des Museums stehen für Besucher am Wochenende von 12 bis 18 Uhr offen.  
Folgende Benutzer bedankten sich: Manfred
2 Jahre 3 Monate her #4788

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Liebe Elisaveta, ein stark motivierender Artikel über dieses Museum, danke für den Tipp. Vermutlich müsste ich meine Russisch-Sprachkenntnisse dabei haben beim Betrachten der Ausstellungsstücke - die ich leider noch immer nicht erworben habe! Schade. Aber das soll mich nicht abschrecken. Es wäre bestimmt sehr hilfreich, eine kundige Begleitung dabei zu haben ... Viele Grüße aus Karlsruhe!
2 Jahre 3 Monate her #4790

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Vielen Dank für Ihren Kommentar! Wenn Sie wieder Krasnodar besuchen, begleite ich Sie gerne zu dieser Ausstellung!
2 Jahre 2 Monate her #4796

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